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das kulturelle überformat
Nr. 30 / 18. Februar 2010
#Interview Adam Green
  3/7
musik
Interview Adam Green

Es hat so viele Garfields. Haben Sie eine spezielle Beziehung zu Garfield?

Auf was, mein Herr, wollen Sie anspielen? (mit gespielter Entrüstung)

Auf nichts konkretes. Ich weiss aber, dass Sie sich auf dem neuen Album, mit dem Bruch Ihrer Ehe auseinandersetzen. Eine Art persönliche Abrechnung im Sinne von Dylans «Blood On The Tracks».

Wer hat das behauptet?

Das habe ich gelesen.

Nun, es ist eine Platte über die Dysfunktionalität von Romantik im Jahre 2009. Das stimmt. Das ist das Konzept. Und deswegen ist das Album auch organischer als meine früheren Sachen. «Gemstones» oder «Jacket Full Of Danger» waren eher Cabaret-Platten. Ich denke nicht, dass sie weniger persönlich waren, aber weniger zusammenhängend. Aus welchen Gründen auch immer, haben sich dieses Mal meine textlichen Assoziationen so ergeben, dass sie kohärent zueinander sind. Aber ja, ich hatte eine Scheidung durchgemacht und so ist «Minor Love» eine Art Scheidungsplatte.

«Minor Love» ist in der Tat Ihr kompaktestes Album.

Ich habe das Album in Los Angeles aufgenommen. Und zwar habe ich in dem Haus, in dem das Studio ist, gelebt. Ich musste also nicht jeden Tag aufs Neue mit Material ins Studio fahren. Das war die Arbeitssituation. Ich wollte auch alle Instrumente selber spielen. Letztlich kamen aber dann doch immer wieder Freunde vorbei, die den einen oder anderen Part eingespielt haben.

Und die Songs hatten Sie aber zuvor bereits im Kopf.

Nur einige. Ich ging nicht vollends vorbereitet dorthin. Manchmal sass ich aber einfach bei laufendem Band im Gesangsraum und habe die Worte gesungen, die mir in den Sinn kamen.

Es ist das erste Mal, dass Sie mit dem Produzenten Noah Georgeson gearbeitet haben.

Ich kenne ihn schon seit zehn Jahren, er war ein Nachbar eines Freundes zu meinen Brooklyner Zeiten. Aber ich hatte ihn nie als Produzenten wahrgenommen. Bis ich einmal realisierte, dass einige Platten von sehr unterschiedlichen Bands mir ausserordentlich gut gefielen, und die waren alle von ihm produziert. Plötzlich war ich überzeugt, dass er der richtige Mann für mich war. Zudem hatte mir meine Plattenfirma erklärt, ich dürfe mit Dan