«Three Creatures», 2009, Stahl, Sackleinen,
Epoxyd, Polyesterharz, Farbe,
Hartschaumstoff. Private collection
© 2009 Tim Burton / Foto: Jason Mandella
Während seiner vierjährigen Anstellung als Zeichner bei Disney variierte er in der Folge die Ikonen der Zeichentrickfabrik oft bis zur Unkenntlichkeit.
Es wird bei der zeitlichen Bilderfolge immer klarer, worin der Kern der Burtonschen Motivation liegt. Im Spannungsfeld zwischen Erwachsenen- und Kinderwelt lotet er die Ambivalenz der Charaktere immer sorgfältiger und – der Anzahl der Variationen nach zu urteilen – immer besessener aus. Er sucht das Böse, das sich hinter dem vordergründig herzlichen Lachen verbirgt. Oder umgekehrt: er arbeitet den guten Kern von morbiden Gestalten heraus. Das Monster wird bei Burton zum geschundenen Aussenseiter, der sich in der von der Allgemeinheit deklarierten Normalität nicht behaupten kann. In zahlreichen Serien – meist Zeichnungen, die mit Blei-, Farb- oder Filzstift entstanden sind – deklariert er die Surrealität zur zweiten Wirklichkeit, als legitimer Partner zum Alltag. Und er tut dies ausschliesslich anhand von einzelnen Figuren. Landschaften interessieren ihn nicht. Die von ihm ausgearbeitete Dualität wohnt seinen Charakteren inne, die als Vertreter der eigenen Befindlichkeit sich der Welt beweisen wollen.
Gibt der erste Teil der Ausstellung Einblick in die Welt eines Künstlers, der seine Sprache noch finden muss, so gestaltet sich der zweite Teil wesentlich griffiger. Die von ihm ausgearbeiteten Charaktere werden nun zu Ausgangspunkten für seine Filme.
Die Charakterstudien zu «Edward Scissorhands» etwa, oder die sorgfältige Auseinandersetzung mit den