«Untitled (Creature Series)», 1992.
Acryl auf Leinwand, 17.8 x 12.7 cm).
Private collection. © 2009 Tim Burton


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das kulturelle überformat
Nr. 30 / 18. Februar 2010
#MoMA Retrospektive
  5/6
dossier: Tim Burton
MoMA Retrospektive

skurillen und morbiden Protagonisten von «Nightmare Before Christmas», die ein inniges Verhältnis des Schöpfers zu seinen Kreaturen offenbaren. Als weiteres Element sind in der Ausstellung dreidimensionale Ausführungen von Figuren zu sehen, die unter Aufsicht Burtons von befreundeten Studios angefertigt wurden und der exakteren Umsetzung der filmischen Versionen dienten. Aber auch die bereits zweidimensional erarbeitete Puppenserie ist als gegenständliche Serie zu sehen. Dazu gehört «Stain Boy», der kleine Superheld, dessen einzige Superkraft darin besteht, Tintenflecke zu produzieren. Oder «Oyster Boy», dessen Lebenslast durch ein Kopf in Austernform symbolisiert wird. Aber auch die kleinen grünen giftigen Marsmännchen sind neben den zeichnerischen Studien zu sehen und beweisen so, dass sich Burton bis ins kleinste Detail Gedanken über seine Schöpfungen macht, bevor er die filmische Umsetzung vorantreibt.

Eher als Ergänzung zum künstlerischen Teil sind zahlreiche Relikte aus bekannten Burton-Filmen ausgestellt: das Kostüm, das Michael Keaton in «Batman» getragen hat, die Helme aus «Planet of the Apes» oder der Angora-Pullover, den Johnny Depp in der Rolle von «Ed Wood» überstreifen musste.

Die Retrospektive als Ganzes dient nicht dazu, die Substanz Tim Burtons als bildender Künstler zu unterstreichen, was einige Kunstkritiker fälschlicherweise bereits im Vorfeld der Ausstellung bemängelten. Hier geht es nicht um die einzelnen ausgestellten Arbeiten, sondern um die Illustration