Tim Burton at MoMA, Eingang zur Ausstellung
Eingangsgestaltung durch TwoSeven Inc.
Foto: Michael Locasiano
Und nun können auch Normalsterbliche eintreten in die Welt des Tim Burton, auch wenn die Filme letztlich die Quintessenz Burtons sind, geben seine Aufzeichnungen doch ein Bild ab über den atemlosen Zustand dieses Mannes, der sich bereits als Jugendlicher entfremdet von der Aussenwelt als Schöpfer einer Welt outete, in dem der Schwache sich gegen die Normalität zu beweisen weiss. Die Ausstellung im MoMA wurde bewusst auf relativ engem Raum konzipiert. Die schier nicht zu bewältigende Masse der kreativen Schübe sollte visuell umgesetzt werden. (Doch rechnete man wohl nicht mit der grossen Fangemeinde, die Burton als Kultregisseur besitzt. Die Tickets werden nun zeitgebunden ausgestellt und bei diesem grossen Andrang wird das Konzept zum Hindernis.)
Chronologisch gestaltet, beleuchtet die Ausstellung eindrücklich den Weg, den der als Jugendlicher von Alltag entfremdete Burton einschlug, um am Ende als einer der heute kreativsten Vertreter des Autorenkinos zu werden. Zu Beginn ist da ein eher hilfloser Versuch Burtons (Jahrgang 1958) aus den frühen siebziger Jahren, sein Idol Vincent Price zu porträtieren. Zudem scheint sich Burton vorerst an den Pop Surrealisten zu orientieren, einer kalifornischen Bewegung der sechziger Jahre, die der Konzeptkunst den Umgang mit kommerziellen Themen entgegenhielt. Als Ausgangspunkt wurden Autos, Tatoos, Pinup-Girls, Science Fiction-Filmzitate oder Spielzeuge verwendet. Zudem übte sich Autodidakt Burton als Cartoonist und studierte die Ästhetik von Leuten wie Ralph Steadman.