Jamie umgebracht: «Sie hat dummes Zeug gequatscht», begründet er eher leicht gereizt und verwundert die Tat später gegenüber Layne (Crispin Glover), dem Wortführer der Kids. Die wiederum stehen mit einer Art stumpfem Staunen dem Tod der Freundin gegenüber. Statt den Mord anzuzeigen, lassen sie sich zu deren starr am Ufer drapierten Leiche wie auf Sightseeing-Tour führen, wo sie sich mit Stöcken oder Fusstupsern von der Echtheit überzeugen.
Regisseur Tim Hunter interessiert sich in seinem zweiten Film nicht weiter für die Tat an sich. Vielmehr versucht er sich eher an einer Art Studie des Psychomilieus seiner Protagonisten. Die stammen aus einer durch die Reaganomics abgesunkenen, und in der Sinkbewegung deformierten Mittelschicht. Vollkommen überforderte Mütter fürchten nur noch, dass die Kinder ihre Grasvorräte plündern, Stiefväter prügeln sich halbwüchsige Söhne los, weil die Kommunikation schon in der Begrüssung kippt, und der Lehrer schwelgt selbstgerecht vor desinteressierten Schülern in 68-er-Revolten, beschwört Kämpfe um Emanzipation und Kriegsende wie am Landserlagerfeuer.
Diese erwachsene Welt der Familie und Schule bildet nur noch einen vagen, aber unvermeidlichen Rahmen fürs gemeinsame Rumhängen. Als Institutionen der Sicherheit, des Rückzugs oder der moralischen Bildung haben sie abgedankt. Die Kids ziehen nomadisch durch die Ödnis ihrer Kleinstadt, lassen Musik, Bier und Joints dröhnen und spinnen Fluchtfantasien. Wie Layne, der über dem «Unglück»