Ich wünschte, ich könnte sagen, es sei eine Errungenschaft. Aber die waren wohl ohne mein bewusstes Zutun ziemlich gut ausgerüstet, als sie auf die Welt kamen. Aber ich hatte das enorme Glück, zuerst Karriere zu machen und dann erst Kinder zu kriegen. Ich hatte also nie das Gefühl, dass ich durch sie etwas verpasst hätte. Ich musste keine Opfer bringen. Jetzt fühle ich mich bereit für neue Rollen, für die die Zeit bisher nicht gereicht hat.
Vor einiger Zeit sind Sie mit «Exit the King» an den Broadway zurückgekehrt.
Ich habe in den letzten Jahren ab und zu Bühnenrollen angenommen, aber am Broadway war ich seit 37 Jahren nie mehr aufgetreten. Ich nahm die Rolle an, weil ich aus meiner «comfort zone» heraustreten wollte. Ich war allerdings überrascht, wie unbequem das Leben ausserhalb meines eingerichteten Lebens sein kann. Ich hatte derart Angst vor der Bühne, dass ich sieben Kilo Gewicht verlor. Das ist die gute Nachricht. Aber ich bekam mit der Zeit auch Freude an den Auftritten. Nicht zuletzt dank Geoffrey Rush, den ich seit der gemeinsamen Arbeit für «The Banger Sisters» sehr schätze, und der ein wunderbarer Schauspieler ist. Er kümmert sich überhaupt nicht darum, was die Leute denken, und ist überaus mutig.
Wie müssen wir uns die Auswirkungen dieses Lampenfiebers vorstellen? Tigern Sie hinter den Kulissen herum wie eine Wahnsinnige?
Normalerweise kann ich zwei Wochen lang nicht schlafen – was ziemlich übel ist, wenn der Job nur zwei Wochen dauert. Aber da muss man sich durchbeissen, es gibt nichts anderes.
Sie gehören zu den wenigen vielbeschäftigten Schauspielerinnen, die es geschafft haben, nicht vom Ruhm überrollt zu werden und gleichzeitig den Ruf für Ihr politisches Engagement nutzen zu können. Wie haben Sie das geschafft?
Für mich war die Schauspielerei nicht ein Ziel, höchstens der Weg zum Ziel. Ich träumte nie davon, Schauspielerin zu werden, ich bin da hineingerutscht. Das mag an der damaligen Zeit liegen. Sex und Drugs und Rock’n’Roll. Vieles hatte damals eine spirituelle Seite. So empfand ich von allem Anfang an den Starrummel bloss als eine lästige Ablenkung. Ein Star zu sein interessiert mich nicht. Und ich hatte schon immer Interesse an politischen Fragen. Zudem habe ich immer noch viele Freunde aus der damaligen Zeit. Sie sind mir nicht abhanden gekommen. Natürlich half dabei die Tatsache, dass ich in New York und