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das kulturelle überformat
Nr. 30 / 18. Februar 2010
#«Invictus» von Clint Eastwood
  2/5
film
«Invictus» von Clint Eastwood

Um staatlichen Rassismus zu beenden, bedarf es zweier Dinge: Politiker, die das Land in eine neue Ära führen wollen und der Gleichheit gesetzlichen Status verleihen. Und eine Veränderung in den Köpfen der Menschen, um die Vergangenheit abzuschütteln und in eine neue Zukunft blicken zu können.

Dass die politische und die menschliche Ebene nicht immer korrespondieren, zeigen die jüngsten Vorfälle in den USA. Das Land, in den sechziger Jahren durch den Kampf von Bürgerrechtlern wie Martin Luther King und Malcolm X sensibilisiert, verabschiedete den «Civil Rights Act» und wurde damit offiziell ein Land, in dem Weisse und Schwarze die gleichen Rechte besitzen. Amerika hat es eine Generation später geschafft, den ersten afroamerikanischen Präsidenten zu wählen. Doch dieser Errungenschaft steht auch das Aufbrechen von längst vergangen geglaubten Gefühlen gegenüber. So erlaubte sich der Abgeordnete Joe Wilson aus South Carolina, erstmals einen Präsidenten während seiner Rede zur Nation lauthals mit dem Zwischenruf «You lie» zu unterbrechen. Und draussen vor dem Weissen Haus übt sich zurzeit die rechtslastige Tea Party-Bewegung mit Transparenten, die an die Zeiten des Ku-Klux-Klan erinnern.

Dass dies ausgerechnet in den USA im Jahre 2010 geschieht, einem jener Länder, die die Apartheid Südafrikas stets scharf verurteilten, stimmt mehr als nachdenklich. Da kommt der neue Film von Clint Eastwood gerade recht. «Invictus» schildert eines der wichtigsten Kapitel der südafrikanischen Geschichte.