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das kulturelle überformat
Nr. 30 / 18. Februar 2010
#Jiro Taniguchi und Osamu Tezuka
  7/8
comic
Jiro Taniguchi und Osamu Tezuka

bestimmten Gegenden Legenden und Sagen von hunds- und dachsköpfigen Göttern, aber auch der mysteriöse Patient stammt aus einem abgelegenen Dorf Shikokus.

Kirihito Osanai, eine junger Arzt der Uni-Klinik, erklärt sich bereit, auf Shikoku Recherchen zu betreiben. Und steckt sich dabei selbst mit der Monmo-Krankheit an. Inzwischen stellt sich heraus, dass Monmo auch an anderen Ecken und Enden der Welt zugeschlagen hat, zum Beispiel in Südafrika. Dort ist die Krankheit unter schwarzen Minenarbeitern ausgebrochen, die sich in einer Höhle verstecken. Als «Kirihito» entstand, war die südafrikanische Gesellschaft noch von der Apartheid geprägt, was Tezuka zum Anlass nimmt, den Rassismus in Comic-Erzählform unter die Lupe zu nehmen. Die weissen Minenarbeiter haben die schwarzen Monmo-Kranken entdeckt und zwischen einem der Rednecks und dem japanischen Arzt, der zur Untersuchung des Falles hergeschickt wurde, entsteht folgendes Gespräch: «Du bist doch Chinese, nicht?» «Nein, ich bin Japaner.» «Ich wusste doch, dass du Chinese bist.» Pikant sodann die Tatsache, dass auch eine weisse südafrikanische Nonne langsam zum Hund wird.

«Kirihito» kommt auch optisch hochinteressant daher. Fast alles, was mit «Natur» zu tun hat, wie etwa die wunderschönen stimmungsvollen Shikoku- Landschaften mit ihren verschneiten Bergen, Hängebrücken und Hütten, ist sorgfältig realistisch herausgearbeitet. Das gilt auch für die meisten Darstellungen der mutierenden Monmo-Kranken.






























Osamu Tezuka: «Kirihito», Band 1, Seite 11
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