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das kulturelle überformat
Nr. 30 / 18. Februar 2010
#Jiro Taniguchi und Osamu Tezuka
  6/8
comic
Jiro Taniguchi und Osamu Tezuka

lebenden Nazi-Diplomaten und einer Japanerin, sowie von dessen Freund Adolf Kamil, dessen jüdische Eltern nach Japan eingewandert sind. Die Vermutung, Adolf Hitler sei jüdischer Abstammung, geistert durch die Handlung, der Sohn eines japanischen Journalisten wird in Deutschland brutal ermordet, da er angeblich im Besitz einschlägiger Dokumente gewesen ist. Aus den beiden Freunden namens Adolf werden schliesslich erbitterte Feinde, die später während des palästinensisch-israelischen Konfliktes wieder aufeinander treffen.

Hilfreiche Medizin


Seine medizinischen Kenntnisse – er hatte 1961 die medizinische Doktorwürde erhalten – befähigten Tezuka stets sowohl zu ironisch-kritischen Krankenhausgeschichten («Black Jack») als auch zu Epen wie «Kirihito». Dieses 1970 geschaffene und nun zum ersten Mal in drei Bänden auf deutsch erscheinende Werk spekuliert über Mutationen, die Menschen zu Hunden werden lassen, welche Gelüste nach rohem Fleisch verspüren, jedoch innerlich menschlich bleiben. Typisch für Tezuka ist hier neben den medizinisch-wissenschaftlichen Aspekten das sich durch sein ganzes Werk ziehende Interesse an Mutanten, Robotern und Zwischenwesen. So betritt gleich zu Beginn von «Kirihito» ein Ärztetross in einer Universitätsklinik das Zimmer 66, in dem ein Patient mit einer geheimnisvollen Krankheit liegt, die ihn langsam in ein hundeartiges Wesen verwandelt. Die Spur der Monmo genannten Krankheit führt nach Shikoku, auf eine der vier Hauptinseln Japans. Dort existieren in