geschaffen hat. Astro Boy wird von Atomenergie angetrieben, ist unter anderem unglaublich stark, kann wie eine Rakete fliegen, besitzt sowohl eine ausserordentliche Seh- als auch Hörkraft und beherrscht 60 Sprachen. Typisch für Tezuka: sein Schöpfer hat ihn mit einem Gewissen und einem Sinn für «gut» und «böse» ausgestattet. Allerdings fehlt Astro Boy die Fähigkeit zum Wachstum, weshalb er von seinem «Vater» schliesslich verstossen wird, worauf er sich verlassen und ausgegrenzt fühlt.
Humanismus und Toleranz
Tezuka vermittelt mit dem scheinbar so simplen «Astro Boy» vieles, was die Japaner der Nachkriegszeit, ergo auch ihn, beschäftigte: Begeisterung für den technischen Fortschritt mit der ganzen Problematik, die dieser nach sich zieht bei gleichzeitigem, durch die jüngste japanische Geschichte bedingtem Streben, Konflikte nicht tätlich sondern friedlich zu lösen. Wie andere gebildete Japaner bemühte sich Tezuka um einen altruistischen Humanismus, um Toleranz und er plädierte für die Liebe zu allen Kreaturen.
Ein weiteres zentrales Werk im umfangreichen Œuvre des Meisters ist «Adolf» (Adorufu ni Tsugu, 1983 bis1985). Zu diesem in einem sehr einheitlichen, narrativen Zeichenstil ohne störende Extravaganzen gehaltenen Epos liess sich Tezuka durch eine Zeitungsmeldung anregen, in welcher gemutmasst wurde, Adolf Hitler sei jüdischer Herkunft gewesen. Der spannende und abenteuerliche Plot beginnt 1936 und handelt von Adolf Kaufmann, dem Sohn eines in Japan