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das kulturelle überformat
Nr. 30 / 18. Februar 2010
#Jiro Taniguchi und Osamu Tezuka
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comic
Jiro Taniguchi und Osamu Tezuka

er zu Gunsten der Manga später auf und Tezuka erweiterte seine Produktion auch auf Anime.

Gott der Manga

Bis zum Zweiten Weltkrieg war der japanische Comic stark von US-amerikanischen Formen beeinflusst. Nach der Zäsur, die der japanisch-amerikanische Konflikt zeitigte, entwickelten sich die Manga erstaunlicherweise vom Einfluss der Comics der Besatzungsmacht USA hinweg zur Eigenständigkeit. Tezuka spielte in diesem Prozess eine Hauptrolle, denn erst sein vielfältiger Output verhalf den Manga zu ihrer grossen Popularität. Obschon Tezuka vor allem zur Produktion der Anime schliesslich einen ganzen Stab von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigte, behielt der Meister stets das Szepter in der Hand und er erledigte persönlich ein schier unglaubliches Arbeitspensum.

In seiner «Neuen Schatzinsel» von 1947, in welcher er Motive sowohl aus der «Schatzinsel» als auch aus «Robinson Crusoe» und «Tarzan» miteinander verknüpfte, wandte Tezuka zum ersten Mal einen «filmischen» Bilderfluss an, wie er später für viele Manga typisch werden sollte. Tezukas wohl berühmtestes und populärstes Werk ist «Astro Boy» (1952 bis 1968), das eigentlich «Tetsuwan Atomu», also «Eisenarm Atom» hiess. Das raffiniert kindlich und stark typisiert gezeichnete Epos handelt von einem kleinen Roboter, den sich der Wissenschaftler Dr. Tenma im – für die Zeit der Entstehung – futuristischen Jahr 2003 nach dem Bild seines verstorbenen Sohnes






























Ryuichiro Utsumi/Jiro Taniguchi: «Von der Natur des Menschen», Seite 126
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