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das kulturelle überformat
Nr. 15 / 5. Juni 2008
#Fussballer-Trikots
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dossier: Fussball
Fussballer-Trikots

Zu Anfang des Jahrtausends produzierten die Italiener einen enganliegenden Retro-Look, der nützlicherweise das berüchtigte Festhalten des Gegenspielers am Trikot erschwerte. An den auch sonst flott gekleideten Fans des Italien-Teams sah die blaue Variante des Designs zwar hervorragend aus, die rote Version der Mannschaft von Wales machte sich auf den Bierbäuchen ihrer Anhänger dagegen schon weit weniger gut.

Nachdem die internationalen Verkäufe von Replica Kits gerade bei den grossen Vereinen oft schon allein den Ankauf eines prominenten Spielers finanzieren können, ehe der überhaupt den ersten Ball für sein neues Team getreten hat, spielen solche Überlegungen doch eine erhebliche Rolle.

Modisch gepolte Spielbeobachter werden jedenfalls mit Erleichterung feststellen, dass bei der kommenden EM statt ornamentalem Firlefanz die klare Klassik dominiert. Vor allem Puma zeigt Mut zur Schlichtheit, siehe die Gastgeberländer Schweiz und Österreich, Polen (mit Hemdkragen), Tschechien oder Italien (mit V-Kragen). Auch Adidas und Nike haben mit Griechenland, der Türkei und Portugal ein paar mögliche Modeschaugewinner im Rennen. Adidas hat aber bei Rumänien (dieser Gelbton!), Spanien (diese unnötigen Abnäher!), Frankreich (diese arbiträren Bruststreifen!) und Deutschland (dieser schwarze Balken!) deutlich daneben gehauen, während Nike mit Russland ebensowenig Schönheitspreise gewinnen wird wie mit dem Umbro-Trikot der Schweden, das mit blauen Achselringen verziert ist. Die Kroaten (Nike) geben wieder einmal den Turnier-Clown in