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das kulturelle überformat
Nr. 9 / 6. November 2007
#Wiedergehört: Godley & Creme, «Consequences» (1977)
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musik
Wiedergehört: Godley & Creme, «Consequences» (1977)

to stop. The result is a weird mix of sheer brilliance and utter shit. I could be wrong. It may be all brilliant or all shit or even all brilliant shit. Either way it fried our/my brains for a while and is impossible to be objective about.»

In der Tat ist es unmöglich, objektiv über ein Werk zu urteilen, das sich derart massiv von allem abwendet, das innerhalb der Rockmusik als Parameter halbwegs Gültigkeit hat. Fans dagegen diskutieren noch heute lebhaft über die Nachhaltigkeit und den Tiefgang dieses Albums. Es gibt gar eine Website, die einzig und allein der Chronik und der Rezeption von «Consequences» gewidmet ist. Das Ganze erinnert an «Ulysses» von James Joyce, einem bei der Veröffentlichung verdammten Werk, das noch heute Gegenstand unentwegter Forschung ist und längst im Olymp der Weltliteratur einen Logenplatz einnimmt.

Die Hörgewohnheiten haben sich dementsprechend auch in den letzten dreissig Jahren gewandelt. Art Rock ist nicht mehr gleichermassen verpönt wie damals, Electronica und Ambient haben unser «visuelles» Ohr trainiert – wir kommen mit abstrakten Klanglandschaften wesentlich besser zurecht als jene Generation, die die Rockmusik mit der simplen Direktheit einer Songstruktur gleichsetzte. Und dennoch: die grösstenteils instrumentalen Passagen, die von langen hörspielartigen Intermezzi unterbrochen werden, zwingen zur unentwegten Aufmerksamkeit. Auch die CD-Wiederveröffentlichungen ermöglichen kein schnelleres Vorwärtskommen – indexiert sind lediglich sechs Tracks, entsprechend der sechs Plattenseiten des Originals.