Williamson und einigen Fairport- Convention- Mitgliedern auf dem Umschlag wiedererkannten. Ironischerweise hat sich Bunyan seither beschwert, Produzent Joe Boyd habe die Folkies entgegen ihrem Willen auf der Platte erscheinen lassen. Sie – wohlverstanden ein Erzhippie, der mittels Zigeunerwagen mehr als ein Jahr lang durch ganz England nomadisierte – habe Popmusik machen wollen. Dabei ist diese Musik so fragil, so nebelhaft, dass es schwierig ist, sich eine Umgebung vorzustellen, die besser zu ihrer Muse gepasst hätte.
Beflügelnder Effekt
Fast dreissig Jahre dauerte es, bis sich der Charme von «Just Another Diamond Day» herumzusprechen begann. Selbst eine erste CD-Veröffentlichung löste noch keine grosse Begeisterung aus. In den Kritiken des Re-Release tauchten Adjektive wie «affektiert» und «kitschig» auf. Seither aber hat sich die CD zu einem echten Bestseller gemausert (die Vinyl-LP gehört zu den teuersten Sammelobjekten im sowieso sehr teuren englischen Sixties- und Seventies-Folk-Rock). Viele Pioniere des gegenwärtigen Acid-Folk-Boomes (Devendra Banhart, Animal Collective und andere) nennen sie als Inspiration. Die Wiederentdeckung ihrer Musik hatte einen beflügelnden Effekt auf Bunyan. Sie hat seither ein neues, über den Gefilden Folk, Gegenwartsmusik und Elektronik schwebendes Album aufgenommen – «Lookaftering» – und unternimmt zum ersten Mal in ihrem Leben ganze Tourneen. Sie habe nur deswegen einst mit der Musik aufgehört, sagt sie heute, weil die Absenz eines Echos auf ihr Album sie entmutigt habe.