gewahr, dass uns heute selbstverständlich erscheint: so ist es Julius Cäsar zu verdanken, dass Lesesäle eingeführt wurden und dem normalen Volk Zugang zu den Räumen gewährt wurde. Zuvor war eine Bibliothek ein den Gelehrten vorbehaltener Ort. Cäsar ist also in gewissem Sinne der Erfinder der Volksbibliothek. Die Geschichte der Bibliothek beinhaltet noch ein anderes spannendes Tätigkeitsfeld. Kehrt man noch einmal zu Thomas Wolfes Held Eugene Gant zurück: die Ohnmacht ob der Menge des versammelten Wissens konnte nur gelindert werden, durch eine effektiv gestaltete Katalogisierung und Erfassung dieses Wissens. Und da tat sich die Menschheit über Jahrhunderte schwer.
Heute hat sich der Zugang zu einer Bibliothek für die Besucher grundlegend geändert. Alles ist online erfasst und durch Volltextsuche leicht zu finden. Früher war man gezwungen, bereits zu wissen, was man sucht, sonst wäre man im Labyrinth des Wissens verloren gewesen. Die – heute würde man sagen – Betaversion einer solchen Suchmöglichkeit ist einem jungen Rechtsgelehrten aus Modena zu verdanken: Antonio Panizzi. Da er zuhause in Ungnade fiel, flüchtete er nach England und wurde 1831 Bibliothekarsassistent des Britischen Museums. Sofort begann er mit dem Katalogisieren, obwohl seit 1810 bereits ein Katalog, bestehend aus sieben Bänden, bestand. Aber erstens war der nur den Mitarbeitern vorbehalten und zweitens liess sich damit nicht mehr anstellen, als zu kontrollieren, ob noch jedes Buch an dem ihm zugewiesenen Platz war. Panizzi, der viel las, um sein Englisch zu verbessern, realisierte schnell die Vernetzungen, die es zwischen Büchern und Autoren gab. Seine Vorstellung eines