Greg Kinnear

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das kulturelle überformat
Nr. 4 / 26. April 2007
#Der Film
  2/7
dossier: Fast Food Nation
Der Film

Don Anderson ist ein Typ, wie es sie in Amerika zu Tausenden gibt: glücklicher Familienvater, toller Job, anständiges Einkommen und ein ebenso anständiges Eigenheim. Don Anderson mag Fast Food. Kein Wunder, ist er doch Marketingchef der erfolgreichsten amerikanischen Fast-Food-Kette und selbst ein überzeugter Kunde seiner Firma.

Richard Linklater, überzeugter Vegetarier aus dem Rinderstaat Texas und umtriebiger Regisseur, der mit Filmen wie «Slacker», «Before Sunset» oder «Waking Life» für Furore sorgte, hat sich einem Thema angenommen, das seit dem Erscheinen von Eric Schlossers Bestseller «Fast Food Nation» im Jahre 2001 immer lauter diskutiert wird. Das Buch deckte erstmals all die Hintergründe auf, die sich hinter dem glitzernden Bild von McDonald’s und ihren strahlenden Verkäuferinnen verbirgt. Schlosser wurde klar, dass der Hamburger und die Pommes frites nur die Spitze eines gewaltigen Eisberges darstellen und dass ganze Industriezweige miteinander bestens kooperieren mussten, um aus der Bevölkerung einer Nation eine Fast-Food-Gesellschaft zu machen.
Das Ganze begann, als die Autoindustrie von den Eisenbahngesellschaften ganze Strecken aufkauften, um anschliessend anstelle der Schienen Autobahnen zu bauen. Um den Truckfahrern auf den endlosen langen Strassen etwas zu bieten, wurden Raststätten gebaut, in denen wiederum schnelles Essen gefragt war. Der Fast Food war geboren. Und zwar in einer Zeit, in der man eine solche Entwicklung begeistert feierte. Fortschritt wurde nicht hinterfragt und schliesslich ergaben sich aus der noch jungen Fast-Food-Industrie massenhaft neue Arbeitsplätze.