auszeichnen. Am Augenfälligsten ist dabei, dass der Zeichner es tunlichst vermeidet, gängige Fumetto-Klischees zu portieren: hier gibt es beispielsweise weder Sex noch kurvenreiche Sexbomben, wie man diese aus anderen italienischen Fumetti kennt. Bis auf eine nebensächlich auf dem Dancefloor der Disco tanzende Ragazza kommt in den «Aufzeichnungen für eine Kriegsgeschichte» überhaupt keine Frau vor.
Auch in Gipis übrigem Werk sind Frauengestalten selten. Der Zeichner erklärt: «Schon der Gedanke, meine Frauen könnten als erotische Heldinnen enden, wie es im italienischen Comic üblich ist, hält mich davon ab, mich überhaupt mit ihnen zu befassen. Nun habe ich aber gelernt, Frauen genauso schlecht zu zeichnen, wie meine männlichen Figuren. Ich schenke dem Mund oder anderen Körperteilen keine besondere Beachtung mehr. Es hat Jahre gedauert, aber ich bin zufrieden.» Ein reiner Männercomic also, diese «Aufzeichnungen», aber keinesfalls ein Heldenepos. Ganz im Gegenteil: die teilweise verletzten, an hirnrissig fixen Patriotismus-Idealen krankenden Kriegsgurgeln und Halsabschneider, zu denen ein Jugendlicher wie Kleinkaliber aufschaut, sind von zwar gefährlicher aber auch kleinkarierter Jämmerlichkeit.
Solcher Thematik optischen und textlichen Ausdruck zu geben, ist eine Meisterleistung