«Aufzeichnungen für
eine Kriegsgeschichte»

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das kulturelle überformat
Nr. 4 / 26. April 2007
#Gipi
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comic
Gipi

San Donato. San Giuliano. San Martino.
San Irgendwas. Alles Käffer in der norditalienischen Provinz, die trotz ihren Schutzheiligen nicht vom Krieg verschont bleiben. Von einem Krieg, der nur in der Phantasie von Gipi existiert, für dessen Verlauf es aber reale Vorlagen gibt. Zum Beispiel in Ex-Jugoslawien.

In diesen «Aufzeichnungen für eine Kriegsgeschichte» stellt Gipi drei Jugendliche Herumtreiber vor, die sich nicht mehr in ihre Dörfer wagen. Christian, Giuliano und Kleinkaliber. Die drei klauen, was nicht niet- und nagelfest ist: Motorenöl, Zündkerzen und dergleichen mehr. Mal sehen, ob sich das Zeug irgendwo im Kriegsgebiet verscherbeln lässt. Dann, in einer öden Disco des noch unzerstörten San Giuliano lernt man Felix und seine Männer kennen. Drogendealer, Delinquenten und Milizionäre, die dank Kleinkaliber, der mit seiner Frechheit Eindruck schindet, an den Jungs Gefallen finden. Die drei müssen sich bewähren: eine Drogenübergabe in einem Vorort der Grossstadt bringt Geld, später treiben sie mit einer Knarre in der Hand bei irgendwelchen Leuten für Felix Kohle ein. Und dann zieht man in den Krieg.

Dieser 2006 am wichtigsten europäischen Comic-Festival in Angoulême mit dem Hauptpreis ausgezeichnete Band enthält die meisten Charakteristika, welche ein Gipi-Werk