Beckett traf die Crew vor Ort und überwachte minutiös die Filmarbeiten. Nichts überliess er dem Zufall. Diese Präzision, diese Reduktion auf das absolut Wesentliche zeichnet Becketts Schaffen aus. Im Theater, in der Literatur und im Rundfunk. Ein Subjekt, das sieht – ein Objekt, das gesehen wird. Nach diesem einfachen Grundsatz organisierte Beckett den sichtbaren Raum. Dass der Film ohne das Theater und die Literatur ohne die visuelle Bildsprache des Films auskommen, war für Beckett undenkbar. Alles griff ineinander hinein. Die Fragestellungen blieben dieselben, nur das Medium änderte sich.
Obwohl Beckett zahlreiche Produktionen fürs Fernsehen (BBC, Südwestrundfunk) realisierte («Eh Joe», «Trio du fantôme», «...que nuages..», «Quad» oder «Nacht und Träume» um nur einige zu nennen), blieb «Film» Becketts einziger Kinofilm. Was erstaunt, denn schaut man sich Becketts Stücke und Texte genauer an, erkennt man die Besessenheit einer visuellen Bildsprache. Sie kulminieren in der Einheit von Bild, Ton, Bewegung, Rhythmus, Atem und Stille in einer einzigen Genauigkeit.
Bedeutsamkeit erlangt ein Objekt, ob Alltagsobjekt oder Kunstwerk, nur für einen Beobachter. Objekte sprechen also erst dann, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt. Auch die Begleitpublikation ist ein solches «Objet». Man muss sich auf Beckett einlassen und erkennt wie vielseitig sein Werk ist.
Die Ausstellung, die Samuel Beckett im Centre Pompidou – zum 30-Jahr-Jubiläum des Museums – gewidmet ist, reiht sich in die Feierlichkeiten «Festival