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das kulturelle überformat
Nr. 10 / 4. Dezember 2007
#CD
  2/2
tipps
CD

The Great Deceiver
King Crimson

ra. Im Jazz war es vor allem Miles Davis, der in den siebziger Jahren mit Hilfe eines Kollektivs via Improvisation der Kreativität freien Lauf liess, um neue musikalische Ufer zu erkunden. Im Rock waren es vor allem die progressiven Bands (siehe dazu auch unser Dossier zu Soft Machine in der letzten Ausgabe von TheTitle.), die versuchten dem klanglichen Urknall Neues zu entlocken. Freilch war nicht alles Gold, was glänzte. Das Beste, das es in Sachen Rockimprovisation je gab, war die 1992 erschienene 4CD-Box «The Great Deceiver» von King Crimson. Lange nicht mehr erhältlich, liegt nun das Dokument in noch besserer Soundqualität und in Form von zwei Doppel-CDs wieder vor. Live-Aufnahmen der Band in ihrer stärksten Besetzung mit Robert Fripp, John Wetton, Bill Bruford und David Cross, aufgenommen in den Jahren 1973 und 1974, rund um die Studioalben «Lark’s Tongue In Aspic» und «Starless And Bible Black». Ein wahrhaft eindrückliches Dokument aus einer Zeit, in der einiges gelang und vieles schiefging. Hier allerdings passt jeder Ton. Kreativität und Virtuosität auf allerhöchstem Niveau. (DMG)

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A Life In Time
Roy Haynes

ra. Sein Ruf als aussergewöhnlicher Jazzdrummer wird zwar von Leuten wie Art Blakey oder Max Roach überstrahlt, dennoch hat Roy Haynes mit seinem unverkennbaren Swing Geschichte geschrieben. Es ist also nur gut und recht, dass man den Amerikaner nun anhand eines Boxsets (3CDs und eine DVD) auch einer breiteren Öffentlichkeit in all seinen Facetten präsentiert. Haynes war immerhin Drummer bei Lester Young, bei Charlie Parker und bei Miles Davis. Er arbeitete mit Sarah Vaughan, Chick Corea, Nat Adderley, Thelonious Monk, Stan Getz und John Coltrane zusammen und er hat vor allem auch später immer wieder mit seinen eigenen Formationen und mit jungen Talenten seine von unbändiger Spielfreude geprägte Musik fortgesetzt. Auf «A Life In Time» ist nicht alles, aber sehr viel zu hören, vor allem deckt die Box praktisch alle Epochen ab und bietet am Ende mit der DVD auch einen visuellen Einblick in das Werk dieses unermüdlichen Virtuosen. (Dreyfus Jazz)

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