Lily Allen © EMI

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das kulturelle überformat
Nr. 10 / 4. Dezember 2007
#Jahresrückblick 2007
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musik
Jahresrückblick 2007

Im vergangenen Musikjahr waren keine besonderen Trends zu vermerken. Nichts, was wie ein Lauffeuer durch das Unterholz gehuscht wäre, um plötzlich als unaufhaltbare Naturkraft über die ahnungslosen musikalischen Spaziergänger hereinzubrechen…

Ja, klar, irgendwie gab es sie schon noch, die «Trends». Lily Allen zum Beispiel, hat mit ihrer frechen Londoner Schnauze und einer Melange aus Londoner Musikstilen aus den achtziger Jahren (ironischerweise von einem Amerikaner produziert) eine Flut von mehr (Kate Nash, Adele) oder minder originellen (Remi Nicole) Geistesnachbarinnen auf den Plan gerufen. Der amerikanische Hip-Hop-Produzent Timbaland hat die Charts wiederum mit ein paar knackigen Beats aufgeweckt und sich damit sozusagen zu einem One-Man-Trend erhoben. «New Rave» – die Verbindung von punkigen Sounds mit Rave-Beats, schrillen Klamotten und «Attitude» – erhielt mit der Verleihung des englischen Mercury-Preises  an The Klaxons den Stempel der offiziellen Anerkennung aufgedrückt (der Preis geht gemäss Jurybeschluss an das «wichtigste» britische und irische Album des Jahres). Und Amy Winehouse mag mit ihrer Anlehnung an die Shangri-Las und den rohen Soul der sechziger Jahre den Start einer neuen Soul-Epoche (im Gegensatz zu Rhythm & Blues) eingeläutet haben – wer weiss.

Ja, es kann auch nicht bestritten werden, dass der Trend zurück zur Gitarrenband, welcher ausgehend von den New Yorker Strokes und den White Stripes die Briten erfasste, bleibende Folgen gezeitigt hat. Derweil The Libertines, Bloc Party, Maximo Park und die