Lawrence Weiner, installation in
Learn To Read Art: The Books:
Lawrence Weiner at the New York
Public Library, 1995
Lawrence Weiners Kunst fragt nach dem Wesen der Kunst. Im Fokus steht eine objektlose Kunst, die davon ausgeht, dass künstlerische Ideen nicht länger mehr ausschliesslich einer physischen Umsetzung bedürfen, die das materielle Kunstwerk als blossen Träger der künstlerischen Idee definiert, die den Betrachter und seine geistige Mitarbeit einbezieht und die soziale, geistige und kulturelle Räume skulptural erfasst. Damit lässt sich Lawrence Weiner, der 1942 in der Bronx, New York, geboren wurde, kunstgeschichtlich verorten. Oder anders ausgedrückt : Die frühen sechziger Jahre mit ihren künstlerischen Protestbewegungen (Fluxus) sprengten die traditionellen Kunstausstellungen, erweiterten den tradierten Werkbegriff der Kunst und schufen die Voraussetzung für die sogenannte Concept Art, der Lawrence Weiner 1968 folgendes Statement unterlegte:
1. THE ARTIST MAY CONSTRUCT THE WORK
2. THE WORK MAY BE FABRICATED
3. THE WORK NEED NOT BE BUILT
EACH BEING EQUAL AND CONSISTENT WITH THE INTENT OF THE ARTIST THE DECISION AS TO CONDITION RESTS WITH THE RECEIVER UPON THE OCCASION OF RECEIVERSHIP.
Frei übersetzt heisst das, dass seine Arbeiten aus Anweisungen bestehen, die er selbst oder jemand anderes ausführen kann, die überhaupt nicht ausgeführt zu werden brauchen oder die mehrmals an verschiedenen Orten in verschiedener Form ausgeführt werden können. Jede Möglichkeit ist gleichwertig und entspricht der Absicht des Künstlers.