die an «The Lord Of The Rings» erinnern, oder die schwankende Qualität der schauspielerischen Leistungen. Dakota Blue Richards sieht manchmal älter und weiser aus als ihre jungen Jahre eigentlich erlauben, was ihrer Darstellung von Lyra gut kommt, pendelt diese doch immer wieder zwischen Kalkül und Hilflosigkeit. Dafür findet sich Nicole Kidman nur knapp in der Rolle der charismatischen Mrs. Coulter zurecht. Ihr gelingt das nötige Wechselbad aus Charisma und Bedrohlichkeit nicht. Daniel Craig schlägt sich als viktorianischer James Bond mit Bart respektabel durch, während Eva Green (Craigs Partnerin in «Casino Royale») als Hexenkönigin Serafina Pekkala sichtbar unterfordert bleibt.
Auch fehlt es «The Golden Compass» an auflockerndem Humor. Erst als Sam Elliott auftaucht, merkt man, wie unerbittlich dieser Film doch ist, denn Elliott spielt seinen texanischen Aeronauten, als wäre dieser ein Western-Held. Ein Fremdkörper, der gerade genug Selbstironie mitbringt, ohne die Ernsthaftigkeit der Handlung zu sprengen. Ansonsten tauschen die Figuren gar viele bedeutungsschwangere Blicke und mysteriöse Mutmassungen aus.
Was ältere Pullmann-Fans – und davon gibt es viele – eher ärgern wird, ist die Entweihung der Materie. Das totalitäre Netzwerk des Magistrats, das alles beherrscht und Freidenker wie Lord Asriel als Ketzer denunziert, hat anders als im Buch keine Ähnlichkeiten mehr mit der katholischen Kirche. Pullman versteht «His Dark Materials» nämlich als atheistischen Gegenentwurf zu C.S. Lewis’ christlich getränkten Chroniken von Narnia, und wer «The Amber Spyglass», den letzten Teil in Pullmans Trilogie gelesen hat, weiss, dass Lord Asriel