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das kulturelle überformat
Nr. 10 / 4. Dezember 2007
#Interview mit Robert Knepper
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film
Interview mit Robert Knepper

Robert Knepper, Sie spielen in «Hitman» einen Russen. Wie haben Sie als Amerikaner diesen Akzent hingekriegt?

Ich arbeite hier in New York mit einem Coach zusammen, der sich auf Dialoge spezialisiert hat. Sein Name ist Tim Monich, er ist der Typ, der auch Gary Oldman die Akzente beigebracht hat. Ich musste wegen meines Terminkalenders allerdings übers Telefon mit ihm üben (grinst). Ich hatte 14 Tage lang und sechs Stunden pro Tag Zeit, diesen russischen Akzent zu lernen. Am Ende habe ich mir gedacht, wenn alle Länder dieser Erde ausser Russland glauben, ich sei ein Russe – dann habe ich viel erreicht.

Sie scheinen in Ihrer Karriere schon des öfteren mit speziellen Akzenten zu tun gehabt zu haben. In «Prison Break» haben Sie diesen Südstaaten-Slang drauf.

Ja. Vor Jahren spielte ich im Film «Gas Food Lodging» mit und in jener Rolle war ein englischer Akzent gefragt. Etwas später hatte ich ein Theater-Engagement in London. Und in der Theaterszene von London, da kennt sich einfach jeder. Und die waren etwas verwirrt. Bis einer zu mir sagte: «Hey, hör mal. Wir wissen, dass Du Brite bist. Aber weshalb kennen wir Dich nicht?» (lacht) Da dachte ich mir, dass ist das Kompliment, das mich in meiner Arbeit bestätigt.

«Hitman» basiert auf einem Videogame.

Haben Sie das Spiel zur Vorbereitung gespielt?

Nein, nein. Ich hätte sowieso keine Zeit dazu gehabt, ich habe bis zum Drehbeginn von «Hitman» noch eine Staffel von «Prison Break» zu Ende bringen müssen. Und dann gings nach Bulgarien für «Hitman» und anschliessend gleich wieder nach Dallas für «Prison Break». Also: keine Zeit zum Spielen. Und im übrigen will ich mich nicht an einer zweidimensionalen Vorlage orientieren, wenn ich etwas zum Leben erwecken will.

Das ist trotzdem mutig, die Vorlage derart zu ignorieren.

Es geht noch weiter. Ich habe anhand einer kurzen Synopsis, die ich erhalten habe, bei diesem Projekt zugesagt. Erst im Flugzeug habe ich das Drehbuch gelesen und realisiert, dass ich da gegen Ende als lebende Zeitbombe in der Badewanne liegen muss. Ich dachte mir: zum Glück habe ich dies nicht vorher gewusst (lacht).

Es scheint, «Hitman» diente als wohlverdiente Abwechslung zu Ihrer kontinuierlichen Arbeit bei «Prison Break».

Sehen Sie, das Problem ist doch: die ganze Welt kennt mich nun als T-Bag in dieser Serie. Aber «Prison Break» geht jetzt dann in die dritte Staffel und die Serie garantiert mir mein tägliches Brot nicht für die nächsten dreissig