Als Beispiel für die Vorgehensweise von Jaime diene der 1994 entstandene Band «Wigwam Bam». Man landet hier gleich auf einer Party, wird von angehenden Machas eingekreist und sofort mit einem Charakteristikum der «Love & Rockets»-Stories vertraut gemacht: die Bros betrachten die Welt oft aus der Frauenperspektive. Sie führen dieses Sich-in-Frauen-versetzen-können zum einen darauf zurück, dass sie durch ihre Mutter, welche nach dem frühen Tod des Vaters die Familie durchbringen musste, mit einer ausgesprochen weiblichen Sicht der Dinge vertraut wurden. Zum anderen wird in den Latino-Communities der männliche Machismo von den Frauen oft mit bissiger Macha-Haltung pariert.
Jaime versah seine ersten Heldinnen Maggie und Hopey, in deren Haut er schlüpft und die er über die Jahre sich entwickeln und verändern lässt, mit Punk-Zähnen inklusive einer dicken Schicht Haare darauf. Die beiden Herumtreiberinnen loten alles Machbare aus, driften sowohl durch heterosexuelle als auch lesbische Beziehungen und wirken als – oft durch die Umstände getrenntes – Liebespaar wie ein explosives Powerpaket, das nicht jede oder jeder im Umfeld erträgt. Ihre zu Schludrigkeit neigende Freundin Izzy jedenfalls wirft der Umgang mit dem fatalen Duo emotional ziemlich aus der Bahn. Ihr Zimmer ist schliesslich mit Milchtütenbildern, auf denen Hopey abgebildet ist, tapeziert. Izzy ist die Schwester des Schönlings Joey, der nur