Nirvana                                                          © Universal

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#«Das verflixte Zweite» Teil 2
  6/6
musik
«Das verflixte Zweite» Teil 2

Die Probleme mit dem wachsenden Erfolgsdruck holten Nirvana erst im Vorfeld ihres dritten Albums «In Utero» (1993) ein. Das sollte nicht verwundern, bleibt das Musikgeschäft auch für renommierte Bands ein Minenfeld, in dem sie jederzeit daneben treten können. Ein sicheres Geleit durch die vielen gestellten Fallen gibt es nicht, aber die beste Stütze auf diesem tückischen Weg ist ein langer Atem. Von der immer schnelllebiger werdenden Musikindustrie wird diese Hilfe aber immer seltener gewährt. Wer nicht rasch mit Erfolgen glänzen kann, ist den Plattenvertrag vielleicht schon nach ein paar Singles wieder los. Vielleicht gehört das viel beschworene Klischee des schwierigen zweiten Albums aber bald der Vergangenheit an, wenn sich das ganze Geschäft zukünftig ins Internet verlagert. Dann könnte ein steter Strom an neuen Songs den aufwändig erarbeiteten und vermarkteten Tonträger ersetzen. Ob die Musiker durch diesen Paradigmenwechsel  wirklich entlastet werden, kann niemand mit Sicherheit sagen.

Nick Joyce