Patti Smith 1976                                    © Frank Stefanko

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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#«Das verflixte Zweite» Teil 2
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musik
«Das verflixte Zweite» Teil 2

«Ich bin froh, diese Krise nie wieder durchmachen zu müssen» verkündete Jake Shears von den Scissor Sisters unlängst. «Es ist zwar ein Klischee, das man angeblich fürs erste Album ein ganzes Leben hat, um es zu schreiben und aufzunehmen, dass man aber für das Zweite nur gerade mal auf ein paar Jahre an Erfahrungen zurückgreifen kann –  aber das Klischee stimmt.»

Konnten die damals noch unbekannten Scissor Sisters völlig unbeschwert an ihren gleichnamigen Einstand aus dem Jahre 2004 herangehen, so kam die New Yorker Gruppe bei der Arbeit zum Nachfolger «Ta-Dah» (2006) regelrecht ins Schleudern: über Monate hinweg traf sich der kreative Kern Jake Shears und Baby Daddy im Studio, um neue Songs zu erarbeiten und verzettelten sich dort zunehmend. Nach den Millionenverkäufen von «Scissor Sisters» standen die beiden nämlich unter erheblichem Erwartungsdruck und verfielen darum einer lähmenden Aufgeregtheit. Dagegen half nur eines: ohne Rücksicht auf Qualität Songs zu schreiben und die Selbstkritik zu vertagen.

Von Patti Smith bis U2

Mit ihrer Leidensgeschichte stehen die Scissor Sisters bei weitem nicht allein da. Neben den vielen Eintagsfliegen, die in der Geschichte der Musikindustrie kein zweites Album hingekriegt haben, sind auch viele Heroen nach einem fulminanten Einstand beim Zweitling gestolpert. Die meisten kennen wohl Patti Smiths Punk-Pionierwerk «Horses», U2s berührendes «Boy» oder Portisheads