Anekdoten, Skandale, Affären und Prozesse aus der Welt der Literatur.» Titelgebend ist zudem einer der grössten Skandale der Geschichte. Friedrich Schiller, der zu Lebzeiten wesentlich beliebter war als Goethe, wurde nach seinem Tod gewissenlos als fünfundzwanzigste Leiche in einem Massengrab beigesetzt. Seitdem gab es immer wieder mal einen Schädel von Schiller zu bewundern. Manchmal gar deren zwei. Aber bis heute bleibt die Frage ungeklärt, die eben dem vorliegenden Werk den Titel gab.
Rund 4'000 Dichterinnen und Denker sind in diesem Buch verewigt und mit 3,5 Millionen Buchstaben – schreibt der Verlag – sei «der Schmitz» fast so dick wie die Bibel. Es würde für einen erweiterten Einblick in die Bibel sicher nicht schaden, würde man sie einmal in dieselbe Ordnung bringen wie Schmitz die Literaturgeschichte. Was dieses Buch zum überwältigenden Fundus macht, ist die Struktur, mit der Schmitz dem interessierten Leser die neue Sicht auf die Dinge geradezu aufdrängt. Statt nur die Dichter alphabetisch zu ordnen, besteht das Buch aus allen möglichen Schlagworten. Was also normalerweise im Anhang zu finden ist, präsentiert sich hier als Aufbau.
So finden sich im «Schmitz» Stichworte wie «Geheimschrift», «Impotenz», «Motorboot» oder «Windspiele» neben klarer auf den Inhalt hinweisenden Wörtern wie «Pseudonyme», «Unvollendet» oder «Ghostwriter». Unter «Fahrrad» erfährt man etwa, dass sowohl Franziska zu Reventlow als auch Annemarie Schwarzenbach und Louis Nucera an den Folgen eines Fahrradunfalles starben. Gleichzeitig erfahren wir aber auch, dass der erste Fahrradtote der Literatur in einer Sherlock-Holmes-Erzählung zu finden ist. Durch diese Art von Zusammenzug von Informationen entstehen im Buch unzählige Vernetzungen und letztlich eröffnet sich dadurch auch eine neue Perspektive für den Leser.
So weiss man nun um alle Kleinwüchsigen, Trinksüchtigen und Pädophilen. Oder erfährt alles zum Thema Plagiat. Unter «Kritik»