Das folgende Problem besteht nicht nur in der Literaturgeschichte. Man ergründet einzelne Biographien, versucht Zusammenhänge innerhalb der jeweiligen Epochen zu vermitteln und letztlich aus den gesammelten Informationen Schlüsse zu ziehen. Aber müsste die Vernetzung des Wissens nicht weitergehen? Über die Epochen hinaus? Wenn es Gemeinsamkeiten gäbe zwischen Goethe, Oscar Wilde und – ganz verwegen – Stephen King? Was könnten wir daraus schliessen? Kurz: was würde es uns bringen, wenn wir versuchen würden ein Gesamtbild zu erstellen? Dann würden sich Einsichten ergeben, die ein völlig anderes Licht auf das Ganze werfen würden.

Dank der unermüdlichen Arbeit von Rainer Schmitz lässt sich nun ein Kosmos völlig neu «erlesen». Der Kulturredakteur der Wochenzeitschrift «Focus» und passionierte Sammler von Büchern hat in den letzten 25 Jahren akribisch ein literarisches Wissen zusammengetragen, das so noch nie in einem umfassenden Nachschlagwerk zu lesen war.
«Was geschah mit Schillers Schädel?» ist ein Prachtsband geworden, wie es sich für ein ernstzunehmendes Lexikon gehört. 1820 Spalten, 1200 Einträge – ein dickes Buch, veredelt – auch das gehört beim Nachschlagen dazu – mit zwei verschiedenfarbigen Lesebändchen. In Schmitz’ Lebenswerk finden sich – wie er selber schreibt – «Kuriositäten, Skurrilitäten,