Stunden über den Krieg in Irak) und entsetzlichen Fotos von verstümmelten Kinderleichen. Friedensfahnen in den Regenbogenfahnen wehen über einer Wäscheleine verlöcherter und «blutverkrusteter» Kinderhemdchen. Es hat Tafeln voll von bläulich vergilbten Fotokopien, von denen sich der Plastikschutz schält, als ekle ihn das Papier, das es zu schützen gilt. Andere Tafeln dokumentieren die «Community Pickets», während denen mittwochs zwischen 17 Uhr 30 und 19 Uhr VertreterInnen diverser Völkerrechtsgruppen für die Sache eintraten. Mitten drin prunkt unübersehbar ein Original von Banksy, dem heiteren Sprayer, der ganz London mit seinen Situationskarikaturen übersäte, ehe er in die Galerien vorstiess: Zwei bis an die Zähne bewaffnete Soldaten hat er gesprayt, die sich nervös über die Schultern blicken, derweil sie ein feuerrotes Friedenszeichen an die Wand pinseln. Altmodische Thermosflaschen, angebrauchte Zigaretten, diverse Latten und kaputte Stühle sowie ein grosser Kanister mit einer gelben Flüssigkeit und dem Hinweis «kein Trinkwasser» vervollständigen das Bild. Der Gesamteffekt der Installation gemahnt entfernt an Edward Kienholz, an Thomas Hirschhorn.
Das Original dieser Klagemauer säumte bis am 23. Mai 2006 den Rasen der Verkehrsinsel auf dem Parliament Square. Dann erschien die Polizei mit 78 Mann und beschlagnahmte praktisch das ganze Material. Zufälligerweise – er habe etwas geahnt, erklärt der Künstler – hatte Mark Wallinger nur wenige Tage vorher das ganze Objekt fotografiert. Dank 600 Fotos, 15 Mitarbeitern, 90’000 Pfund sowie einem halben Jahr Zeit war es ihm möglich, es säuberlich nachzubauen, samt absolut überzeugender Strassenstaub- und Schlechtwetterpatina.