Fotografen, sagt Leibovitz. Sie kommunizieren mit ihren Körpern, und sind es gewohnt, sich völlig auf eine Situation einzustellen, in der es auf Zusammenarbeit ankommt.
Auf ihren Sinn für Form und Komposition hat sich Annie Leibovitz immer verlassen können. Dieses Urvertrauen spiegelt sich auch in den grossformatigen Landschaftsbildern. Und so wie diese Chronik beginnt, so endet sie: in der Monumentalität und im Wissen, dass dort, wo Himmel und Erde zusammen kommen, sich eine Spiritualität entlädt. Das Bild von Susan Sontag, aufgenommen in der jordanischen Ruinenstadt Petra, die als verschwindend kleine Gestalt am Ende einer dunklen, imposanten Felsschlucht auftaucht, scheint auf den ersten Blick auf eine rein formale Fragestellung reduziert. «Fotografien erhalten eine neue Bedeutung, wenn jemand stirbt», schreibt Annie Leibovitz im einführenden Text der gleichnamigen, 480 Seiten starken Publikation zur Ausstellung. «Ich denke an Susan und wie stark sie die Welt in Bann zog. Sie war so neugierig, wissensdurstig und abenteuerlustig. Petra ist eine spektakuläre Stätte in einer Talsenke im südlichen Jordanien, deren Schatz – triumphale Fassaden von aus dem Felsen geschlagenen tempelähnlichen Grabmalen – sich nach dem kilometerlangen Gang durch eine enge Sandstein-Schlucht offenbart». Susan Sontag liebte Kunst, Architektur, Geschichte, Reisen, Überraschungen. Für Annie Leibovitz fasst dieses Foto all dies zusammen. «Sie wusste