Vater und Sohn Leibovitz / © Annie Leibovitz

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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#Annie Leibovitz
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kunst
Annie Leibovitz

Fotografin beide würdevoll verabschiedet und damit auch ihre Trauer verarbeitet.

«Ich habe keine zwei Leben. Dieses ist ein Leben und die Privatbilder und Auftragsarbeiten sind alle ein Teil davon», sagt Leibovitz. Den privaten Schwarz-Weiss-Fotos räumt sie denn auch soviel Gewicht ein wie den farbigen Hochglanz-Bildern ihrer prominenten Protagonisten, mit denen sie berühmt geworden ist. Unzählige Covers hat die leitende Fotografin für die Magazine Rolling Stone, Vanity Fair – die letzten zwei Jahrzehnte arbeitete Annie Leibovitz hauptsächlich für diese Zeitschrift – und Vogue geschossen. Die Nation nicht unberührt gelassen hat das Cover der nackten Demi Moore, die Stolz erfüllt ihren hochschwangeren Bauch hält. Brad Pitt, Nicole Kidman, Cate Blanchett, Robert De Niro oder Al Pacino, Leonardo DiCaprio und Scarlett Johansson: Annie Leibovitz hat sie alle inszeniert. Auch die Musiker und Mächtigen. Die berühmte Abbildung vom Dezember 2001 des Bush-Kabinetts etwa wirkt wie eine Aufnahme aus dem Wachsfigurenkabinett.

Und auch Tänzer wie Mark Morris, Mikhail Baryshnikow, Bill T. Jones oder Lucinda Childs. Mit dem Tanz verbindet Annie Leibovitz eine alte Liebe, vielleicht, weil ihre Mutter Tänzerin war. Ganz bestimmt, weil die Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit des Körpers auf das Zerfliessen der Zeit Bezug nimmt. Tänzer seien der Traum eines jeden