US-Bürger sich vermehrt mit den globalen Problemen und den aussenpolitischen Fragen befassen sollten. Wichtig ist, dass man seine Meinung über andere Länder nicht nur durchs Hörensagen bildet, sondern dass man sich um die eigene Meinung bemüht.
Wenn Sie die Dritte Welt bereisen, um auf die Armut aufmerksam zu machen und dann am Abend wieder in einem Fünf-Sterne-Hotel sitzen: das muss doch ein seltsames Gefühl sein.
Wenn ich die Kinder dabei habe – das gebe ich zu – gehe ich gerne in diese Hotels. Ansonsten hindert mich nichts daran – wie kürzlich in Kambodscha – in einer Holzhütte im Dschungel die Nächte zu verbringen. Manchmal scheint es gar für Aussenstehende unmöglich, sich mit den normalen Menschen über ihre Problem zu unterhalten. In Indien ist der soziale Graben derart gross und schier unüberbrückbar, dass der von Ihnen angesprochene Kontrast ein sehr ungutes Gefühl hinterlässt.
Haben Sie das Gefühl, dass der Rolle der Frau in «The Good Shepherd» wahrheitsgetreu Rechnung getragen wird?
In den vierziger und fünfziger Jahren war die Scheidungsrate bei CIA-Ehen gleich Null. Das war eine andere Zeit. Was wir heute modern und alltäglich nennen, gab es damals nicht. Mein Charakter basiert auf einer Frau, die es tatsächlich gab. Diese Frauen hätten ihre Männer nie verlassen, nicht zuletzt weil sie es
auch als Teil des Dienstes an ihrem Land betrachtet haben, die Ehe zu erhalten.
Wie schaffen Sie es, Ihre Mutterrolle und Ihren Schauspielerberuf unter einen Hut zu bringen?
Ich habe einen grossartigen Partner. Heute morgen durfte ich mich ausruhen, um mich auf die Interviews vorzubereiten, während sich Brad (Pitt, Anmerk. der Redaktion) um die Kinder kümmerte. Er hat heute Tagesdienst und ich übernehme dann die Nachtschicht.
Wie war es für Sie, mit einem Mann wie Robert De Niro zusammen zu arbeiten?
Ich hatte Angst, nicht gut genug zu sein. Auch Angst, ihn zu enttäuschen. Immerhin ist er der beste Schauspieler seiner Generation, vielleicht der Grösste überhaupt. Und er ist ein Perfektionist. Er kümmert sich in einem Film um jedes kleinste Detail und man hofft und setzt alles daran, seinen Ansprüchen gerecht zu werden.
Wie war das erste Aufeinandertreffen?
Ich war völlig eingeschüchtert. Wie gesagt, es geht hier um Robert De Niro. Ich sollte ihn für ein fünfminütiges Gespräch treffen und die Leute warnten mich davor, dass er für seine Wortkargheit berüchtigt sei. Das Gespräch dauerte dann zwei Stunden. Wir sprachen über den Film, die Situation in Afghanistan und Pakistan und Südamerika. Wenn ihn Dinge interessieren, dann ist er kaum zu bremsen. Er mag es einfach nicht, über seine Person zu