Sie sind viel unterwegs. Haben Sie überhaupt einen Ort, den Sie als ihr eigentliches Zuhause bezeichnen würden?
Angelina Jolie: Sagen wir es so: wir haben in Los Angeles einen Ort, an dem der Grossteil unserer Sachen deponiert ist. Aber ein Zuhause würde ich dies nicht nennen. Im Moment gefällt mir dieser Zustand. Doch es ist klar, dass wir uns mit drei Kindern Gedanken machen, sesshaft zu werden. Vielleicht sogar in Europa, wer weiss.
Ein Zuhause dient ja auch als Zufluchtsort. Sie gehören wohl zu den meist belästigtsten Menschen der Gegenwart und sind stets auf der Flucht vor den Paparazzi.
Ich kann mich glücklich schätzen, wenn dies mein grösstes Problem ist. Es stört mich einzig, wenn die Kinder damit in Berührung kommen. Wenn sie einem meiner Kinder mitten ins Gesicht blitzen und es damit zu Tode erschrecken, dann geht das mir zu weit. Ich frage mich dann schon, in welchem Verhältnis das steht, wenn sich die Welt wegen der blossen Anwesenheit einer Schauspielerin so eigensüchtig und rücksichtslos benimmt.
Die Frau, die sie in «The Good Shepherd» spielen, scheint nichts damit gemein zu haben.
Auf jeden Fall hat sie sich nicht mit aufdringlichen und sensationsgierigen Pressefotografen herumzuschlagen (lacht). Nein im Ernst: ich unterscheide mich stark vom Charakter im Film, aber das hat auch
damit zu tun, dass wir in verschiedenen Epochen leben. Und im Gegensatz zu ihr, habe ich nichts mit der CIA zu tun.
Sind sie sich da sicher?
(lacht). Da haben sie recht. Das weiss man in der Tat nie.
Sie haben soeben «A Mighty Heart» unter der Regie von Michael Winterbottom abgedreht, in dem es um die Ermordung des Journalisten Daniel Pearl geht. Sie zeigen sich auch sonst sehr engagiert, was das Weltgeschehen betrifft.
Ich denke, dass nicht nur aber doch vor allem