lernt ja immer von dem, das einem umgibt, was man hört.» Hat sie also seine musikalische Denkweise geöffnet? «Genau, dass man für eine Komposition eine brillante Idee oder eine spezielle Herangehensweise sucht.»
In den Stapfen des Vaters: Anoushka Shankar
Im Gegensatz zu ihrer berühmten Halbschwester Norah Jones führt Anoushka Shankar den Weg des gemeinsamen Vaters weiter: sie möchte die klassische indische Musik einem jungen Publikum schmackhaft machen. Nachdem die Sitarspielerin dies bisher vor allem mit auffallend frischen Interpretationen von Kompositionen ihres Vaters tat, präsentiert sie sich auf ihrem vierten Soloalbum erstmals als eigenständige Künstlerin. Die 25-Jährige hat die meisten Stücke auf «Rise» nicht nur selbst geschrieben und neben Sitar auch Keyboards gespielt, sie hat sie auch gekonnt arrangiert und produziert.
«Meine Stücke klingen im Vergleich zu klassischer indischer Musik definitiv frischer», erklärt Anoushka Shankar im Interview. «Für jemanden, der sich in indischer Musik nicht auskennt, sind meine Stücke leichter zugänglich; ich würde sie aber nicht als Mainstream bezeichen.» Moderne Populärmusik, die sie sich erklärtermassen gerne anhört, hat die traditionelle Basis ihrer Stücke kaum verändert, ihnen aber neue Farben verliehen. «Das indische Herz ist geblieben, aber diese stilistischen Einflüsse haben der Musik neue Geschmacksrichtungen verliehen.»
Neben für indische Musik ungewohnten Instrumenten wie Piano sowie Flamenco-Einflüssen sind es vor allem subtil eingesetzte elektronische Sounds und Beats, die das Klangbild beleben. Sie fügen sich – ausser bei zwei Remixen – organisch in die auch textlich von Spiritualität geprägten Stücke ein. Mutig und zukunftsweisend ist das mysteriöse Stück «Sinister Grains». Man darf von Anoushka Shankar, die schon mit Sting spielte und 2004