Weiss ein Autor bereits, wenn er mit einem Buch beginnt, wie es endet? Viele verneinen diese Frage. Sie behaupten gar, die Figuren, die sie für den Roman erfunden haben, würden ein Eigenleben entwickeln. Es sei in Tat und Wahrheit der Romanheld, der ihnen den Weg durch die Geschichte weise…
Mit solchen Gedanken lässt sich natürlich ein munteres Spiel treiben. Und genau dies hat Drehbuchautor Zach Helm denn auch getan. «Stranger Than Fiction» erzählt die Geschichte von Harold Crick. Harold ist Steuerbeamter. Sein Apartment ist spartanisch eingerichtet, Kontakte mit Mitmenschen hat er eigentlich nur bei der Arbeit und sein Alltag ist minutiös eingeteilt – nach Harold Crick liesse sich die Uhr stellen. Im Grunde genommen, ist Harold Crick ein Langweiler. Aber dieser Harold Crick wird in Marc Forsters Verfilmung von Will Ferrell gespielt. Und damit hat er auf uns eine ähnliche Wirkung wie etwa Robin Williams in «One Hour Photo» oder Bill Murray in «Broken Flowers»: die Tragikomik spiegelt sich im Nichtspiel des Komödianten wider.
Harold Crick hat allerdings ein ernstes Problem, denn er hört eine Stimme in seinem Kopf. Eine weibliche Stimme mit britischem Akzent, die in wohlgewählten Worten exakt beschreibt, was Harold in jedem Moment seines Lebens tut. Psychotherapeuten können ihm nicht helfen, sie halten Harold für einen Schizophrenen. Also landet er letztlich beim Literaturprofessor Jules Hilbert (Dustin Hoffman). Die Stimme wiederum gehört der berühmten Autorin Karen Eiffel, die ein Buch schreibt über einen Menschen namens Harold Crick.…