Lebens ist ja eine offene Frage, um die es in all meinen Filmen auf irgendeine Art und Weise geht.
Haben die Filme von Marc Forster auch etwas typisch Schweizerisches in sich?
In der Art wie wir denken und handeln, sind wir Schweizer ja eher Europäer denn Amerikaner. «Stranger Than Fiction» ist eine Komödie, aber der Humor darin ist sehr subtil. Der amerikanische Humor ist da schon ganz anders. Ich denke schon, dass all meine Filme einen europäisch-schweizerischen Touch haben. Es sind ja meine Wurzeln, und die kann ich in meiner Arbeit nicht leugnen.
Sie haben erwähnt, dass sie sich für «Stranger Than Fiction» bewerben mussten. Wie gross sind eigentlich die Möglichkeiten eines erfolgreichen Regisseurs in Hollywood?
Die Möglichkeiten sind permanent vorhanden. Wenn man «Harry Potter» angeboten bekommt, fragt man sich automatisch: will ich so etwas überhaupt machen? Selbst, wenn sie dir dafür viel Geld anbieten? Und meine Antwort lautet: nein, daran bin ich nicht interessiert. Bei Filmen solcher Art steht die Vision fest. Und dann gibt es Angebote mit Drehbüchern, die mir einfach nicht liegen. Die Kunst liegt darin, aus der Vielzahl der Möglichkeiten, die richtige Wahl zu treffen. Und wenn man dann das richtige Drehbuch gefunden hat, wollen es andere auch (lacht). Und auf einmal konkurriert man mit Leuten wie
Steven Spielberg.
Man hört immer wieder von Filmen, die aus Angst vor mangelndem Erfolg noch abgeändert werden. Wie sehr muss sich ein Regisseur auf Kompromisse einlassen?
Ich gehe keine Kompromisse ein. Wenn ich einen Film mache, dann habe ich die ganze kreative Kontrolle vertraglich zugesichert bekommen – inklusive «The Final Cut».
Nach Ihrem ersten Spielfilm «Everything Put Together» wurde ihnen ein Disney-Drehbuch angeboten, das Sie abgelehnt haben, obwohl sie damals als Jungregisseur in argen finanziellen Nöten steckten?
Ja. Als ich es gelesen hatte, war klar: diese Geschichte, das bin einfach nicht ich. Meinem Agenten sagte ich damals: wenn ich solche Sachen, das heisst nur des Geldes wegen annehme, dann hätte ich auch gleich in der Schweiz bleiben oder auf einer Bank arbeiten können.
Bob Dylan hat mal gesagt, er schreibe keine Songs, die seien schon in der Luft und er brauche sie nur einzufangen. Ich weiss nicht, ob sich dies ins Filmemachen übertragen lässt. Gab es Momente, in denen Sie das Gefühl hatten, das ist jetzt ausserhalb der Kontrolle, da geschieht etwas Magisches?
Unentwegt. Ich glaube, der wichtigste Job eines Regisseurs ist es, Magie zu kreieren. Dieses Statement von Dylan ist ein sehr schöner Vergleich. Ich glaube tatsächlich,