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das kulturelle überformat
Nr. 8 / 2. Oktober 2007
#Wiedergehört: Sparks, «Indiscreet» (1975)
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musik
Wiedergehört: Sparks, «Indiscreet» (1975)

klingt auch heute noch unglaublich gut, diese Mischung aus Dekadenz und Dandytum, aus Rock und Varieté, aus Humor und bitterbösem Sarkasmus.

…and every single Parisian will love tonight
without using hands

(aus «Without Using Hands»)

Die Alben drei, vier und fünf der Sparks, also «Kimono My House», «Propaganda» und «Indiscreet» waren die Flaggschiffe ihrer Diskographie in einer doch recht unsteten Karriere, bis die beiden Brüder dann im Jahre 2002 «Lil’ Beethoven» und 2006 «Hello Young Lovers» veröffentlichten, zwei grandiose Werke mit Pomp und Chören, halb Pop, halb Minimal Music – und gesegnet mit bizarren und wilden Wortspielen, die auf Commercial-Länge reduziert oft in tausendfacher Vervielfältigung gleich selbst Teil des minimalen Beats wurden.

Im Übergang zu den achtziger Jahren vergingen sich die Sparks an der Disco-Welle. Ihre vom Münchner Starproduzenten Giorgio Moroder produzierte Platte «No. 1 In Heaven» sowie die gleichnamige Single wurden Hits. Wirklich zu gefallen, vermochte dies allerdings nicht. Erst 1990 gelang ihnen wieder ein wunderbarer Hit in Frankreich: «Singing In The Shower» – im Duett mit Les Rita Mitsouko, einem nicht minder schrägen Paar der Musikszene.

Rudolf  Amstutz

Sparks, Indiscreet (Island / Universal)

Sparks – Official Website »
«Indiscreet» – Fan Website »