Bombs bursting on the Cité d'Aleth,
St Malo, 1944.
© 2007 Lee Miller Archives.
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Wohlbefinden des Landes beschrieb. «We put our faith in fashion», hiess es da. «In this New Year of war we take this stand and will maintain it against all comers: that fashion is no surface frivolity but a profound instinct; that its pulse beats fast or slow, in time with the march of events, but beats with imperishable vitality; that as long as there are taste and coquetry, desire for change and love of self expression, a sense of fitness and a sense of fantasy – there will be fashion...» Nebst ihren Fashion-Fotografien dokumentierte Miller nun auch die Auswirkungen des Krieges auf die Stadt London. Die Sujets, die sie in den Bombentrümmern und in den zu Äckern gewordenen Pärken entdeckte, passten oft besser in die Bilderwelt der Surrealisten als die «surrealen» Fotos, die sie früher arrangiert hatte. Auch ihre Modefotografie veränderte sich. Eine Regenmantel-Aufnahme von 1943, auf der porzellanhafte Models in Nebel und Regen vor einer zerschlissenen Plakatwand zu sehen sind, könnte fast von Corinne Day in den neunziger Jahren geknipst worden sein. Miller hätte es sich in London bequem machen können, stattdessen entdeckte sie, dass sie über ihre amerikanischen Verbindungen eine Uniform und einen Ausweis als «US War Correspondent» bekommen konnte. Ihre erste Reportage aus dem Krieg handelte von einem Lazarett in der zerbombten Normandie. Unterdessen lieferte sie auch den lakonischen, kalt beobachtenden Text zu ihren Bildern – die Reportagen wurden erstaunlicherweise immer noch von der britischen Vogue publiziert. Dann der wahre Schrecken: Miller gehörte zu den ersten Journalisten, die im befreiten Deutschland einmarschierten. Sie fotografiert alles. Auch die Öfen, die Knochen- und Leichenhaufen in Dachau, die