Porte d’Italie (Grenzbewohner),
13. Arrondissement, Paris, 1912

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das kulturelle überformat
Nr. 8 / 2. Oktober 2007
#Eugène Atget
  3/10
kunst
Eugène Atget

zur See als Stewart auf einem Passagierschiff nach Afrika und Südamerika, scheiterte als Schauspieler, wurde mittelmässiger Maler und blieb bis zu seinem 40. Lebensjahr ohne feste Existenz – begann Eugène Atget 1890 schliesslich «mangels besserer Optionen und in aller Bescheidenheit» zu fotografieren. Er widmete sich der fotografischen Dokumentation als Grundlage für bildende Künstler, so wie dies bei vielen Fotografen seit Mitte des 19. Jahrhunderts üblich war.
Nach dem Studium der Blumen und Landschaften, sprich der Bereitstellung von Arbeitsvorlagen für Künstler, kam er 1898 auf das Thema, das ihn bis zum Ende seines Lebens im Jahr 1927 nicht mehr loslassen sollte: Paris, im Speziellen das alte Paris, das durch eine zügellose Modernisierung bedroht schien. Es war sein Ehrgeiz, die Gesamtheit des noch vorhandenen alten Paris festzuhalten, um Wissenschaftlern ebenso wie Laien Dokumente zur Stadtgeschichte zur Verfügung zu stellen. Diese Arbeiten sind durch Serien zu bestimmten Themen strukturiert, deren diverse Sujets Atget wiederum in so genannten «Referenzalben» zusammenstellte. Die sieben von der Bibliothèque nationale erworbenen Alben stellen ein einzigartiges Ensemble dar und erschliessen uns die bevorzugten Motive Atgets:

Art dans le vieux Paris (Kunst im alten Paris)
Intérieurs parisiens
La voiture à Paris (Pariser Fahrzeuge)
Métiers, boutiques et étalages de Paris (Gewerbe, Geschäfte und Auslagen)
Enseignes et vieilles boutiques de Paris (Schilder und alte Läden in Paris)
Zoniers (Grenzbewohner)
Fortifications (Festungsanlagen)