«Monsters, Inc.»

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 8 / 2. Oktober 2007
#Die Geschichte eines Erfolgs
  4/7
dossier: Pixar
Die Geschichte eines Erfolgs

Akt 2: Der König und der Prinz

Steve Jobs gefiel seine neue, kleine Firma. Er war damals von Apple vor die Tür gesetzt worden und für einen Mann mit mehr als einem gesunden Ego, war dies ganz dicke Post. Zudem versuchte Jobs erfolglos seinen nächsten revolutionären Computer namens NEXT auf den Markt zu bringen. NEXT ist heute ein Mythos. Er wäre das ganz grosse Ding geworden, behaupten viele. In Wirklichkeit war er zu teuer und wie bei so vielen Sachen, die Jobs vehement durchsetzen wollte, schüttelten die Leute nur den Kopf. Bei Pixar dagegen fühlte er jenen Pioniergeist, den auch Apple zu Beginn hatte. Jobs, stets mit T-Shirt, Jeans und Turnschuhen bekleidet (auch heute noch), fand in den Computerfreaks rund um Smith und Catmull Geistesverwandte. Bei Pixar kamen die meisten gar barfuss zur Arbeit und blieben oft die ganze Nacht.

Dass ein gewisser John Lasseter 1984 bei Disney kündete, um seinen Traum eines am Computer generierten Trickfilms bei Lucasfilm zu verwirklichen, war der eigentliche Glücksfall für die junge Firma. Jobs soll später mal gesagt haben, Pixars Vision sei es immer gewesen, Geschichten zu erzählen und Filme zu realisieren. Als Hardware-Mann sind aber viele der Meinung, dass er sich damals eigentlich bloss eine Software-Firma einverleiben wollte, um NEXT zum grafischen Alleskönner zu machen. Pixar entwickelte denn auch die Software Renderman, die heute bei der Entwicklung von virtuellen Bewegungsabläufen Standard ist.