The Gladiators: «Trenchtown Mixup» (1976 / Virgin)
Das Gesangstrio um Albert Griffiths war schon seit Jahren aktiv, als es 1976 diese witzig-militante Sammlung von eigenen Studio-One-Evergreens, Marley-Covers und neuen Songs aufnahm. Selten hat es im Reggae originellere Harmoniegesänge gegeben.
Burning Spear: «Dry & Heavy» (1977 / Island)
Seine ersten beiden Studio-One-Alben sind Meisterwerke stiller Rasta-Philosophie, die gloriosen beiden ersten Alben für Island «Marcus Garvey» und «Man In the Hills» streiften seinen tranceartigen Chants ein Gewand von Bläsern über, aber erst «Dry & Heavy» brachte die Muse von Winston Rodney auf ihren überzeugend simplen Punkt.
Ijahman: «Haile I Hymn» (1978 / Island)
Das Debütalbum des in London lebenden Jamaikaners Ijahman Levi wurde von den Authentizitätssnobs jener Tage – 1978 – verachtet: die vier langen, ruhigen Stücke waren bis ins Detail arrangiert und warfen mit keinen grossen Parolen um sich. Aus der heutigen Warte wirkt das Album mutig, überzeugend, schön.
Poet and the Roots: «Dread Beat an’ Blood» (1978 / Virgin)
Das 1978 erschienene Debütalbum von Linton Kwesi Johnson schockierte nicht nur mit militanten Texten von literarischer Dichte, sondern auch mit einem musikalischen Mut, der sich in keiner Weise dem jamaikanischen Stildiktat beugte.
Steel Pulse: «Handsworth Revolution» (1978 / Island)
Zuerst die Single «Ku Klux Klan», dann dieses Debütalbum von der jungen Band aus Birmingham, prägte den britischen Reggae-Soundtrack von 1978. Randvoll gefüllt mit knackigen Ohrwürmern, «conscious lyrics» und erstklassigen Arrangements – ein Meilenstein.