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das kulturelle überformat
Nr. 7 / 4. September 2007
#Interview mit Iwan Schumacher
  6/8
kunst
Interview mit Iwan Schumacher

Das ist ganz schwierig. Wir gingen ähnlich vor, wie bei meinem letzten Film über Jean Odermatt, «Der Wolkensammler». Ich arbeite schon jahrelang mit Stefan Wittwer zusammen und in beiden Fällen hatten wir zuerst sogenannte Maquettenmusik, die gut war in Bezug auf das Tempo, die Atmosphäre und den Rhythmuswechsel. Was mir indes gefehlt hat, war der Humor. Ich zeigte das Resultat Stefan wieder und der zog sich in sein Kämmerlein zurück. Irgendwann kam er dann, meistens ist das bei ihm auf den letzten Drücker.

Hatte Markus Raetz keine Vorliebe in Bezug auf die Musik?


Nein, ich habe oft nachgefragt.

Hört er Musik im Atelier?


Beim Radiohören habe ich ihn oft erlebt. Einmal strahlte er und sagte, dass er seit einer Woche keine Musik gehört habe und kein Radio, dass er diese Ruhe geniesse.

Hat Markus Raetz während den Dreharbeiten seinen Entscheid der Zusammenarbeit eigentlich einmal bereut?

Überhaupt nicht. Er war sehr kooperativ. Dass einzige, gegen das sich beide gewehrt haben, war der Blick ins Private. Für mich war das kein Problem. Einzig dieser Moment auf der

Terrasse im südfranzösischen Ramatuelle wäre ein schönes Bild mit beiden geworden. Das wollten sie nicht und das war so in Ordnung.

Ihr filmisches Werk offenbart eine starke Affinität zu Künstlern. Zuletzt eben «Der Wolkensammler». Gibt es im dokumentarischen Bereich auch anderes als Künstlerporträts.

Meine Affinität hängt schon mit der Nähe zu den Leuten zusammen und mit dem Teilhaben am Entstehen von Werken. Mein erster wirklicher Film war indes ein Porträt über eine junge Frau, deren Biographie sich durch einen Autounfall extrem verändert hat. Mich interessieren Lebensgeschichten.

Das kam auch im ungewöhnlichen Format der Fernsehsendung «C’est la vie!» zum Tragen.

In radikaler Form. Die Leute wurden von der Strasse geholt und sollten Patrick Frey ihr Leben erzählen. Aus programmtechnischen Gründen wurde die Sendung dann eingestellt. Wir hätten gerne noch weitergemacht.

Sie haben auch Spielfilme gemacht. Verfolgen Sie dieses Genre weiter?

Realistisch gesehen habe ich mich vom Spielfilm verabschiedet. Der Grund liegt im