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das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#CD
  2/3
tipps
CD

Huggable Dust
Okay

ra. Hinter dem Pseudonym Okay verbirgt sich Marty Anderson, ein Musiker und Singer/Songwriter aus Fremont, Kalifornien, der bereits zahlreiche Projekte und Bands wie Dilute auf die Beine gestellt hat. Okay ist sein jüngstes Kind. Verarbeitete er in anderen Konstellationen auch schon seine experimentellen Post-Rock und Punk-Wurzeln, so ist Okay hauptsächlich akustischen Balladen mit der Intimität einer Wohnzimmeraufnahme gewidmet. Die Musik, die man hier zu hören bekommt, ist im wahrsten Sinne des Wortes berührend. Andersons brüchige Stimme vermittelt sowohl tiefste Melancholie wie herzerwärmenden Optimismus. Die Lieder sind fragil, als ob sie jeden Moment zerbrechen könnten. Selten hat man Verletzlichkeit so hörbar umgesetzt vorgesetzt bekommen. «Huggable Dust» ist Okays drittes Album und ein Kritiker hat einmal geschrieben, dass wenn einer von dieser Musik nicht im Herzen getroffen werde, dann habe er eines aus Stein. Vielleicht ist der Grund, weshalb er diese Art von Musik macht, seine Krankheit: er leidet unter Morbus Krohn und kann das Haus (seiner Mutter) nur in Ausnahmefällen verlassen. (Absolutely Kosher)

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808s & Heartbreak
Kanye West

ra. Dass er die unangefochtene Nummer Eins im Hip-Hop ist, genügt dem ganz und gar unbescheidenen Kanye West nicht. «The number one artist in the world» will er werden. Deshalb verblüfft er nun mit «808s & Heartbreak» mit einem Pop-Album, auf dem er singt. Nun ist seine Stimme nicht die Beeindruckendste auf Erden, aber das macht er wett, indem er oft den Vocoder zwecks Verfremdung einsetzt. Aber vor allem beeindruckt er mit einem grossartigen Talent für unvergessliche Melodien und seinem bereits auf seinen früheren Alben demonstrierten Können für herausragende Arrangements. Elektro-Pop mit Anleihen der Minimal Music und den besten Ingredienzen aus den ansonsten so verhassten 1980er Jahren. Kanye West ist auf dem richtigen Weg zur absoluten Spitze, sorgt er doch als Hip-Hop-Star kurz vor Jahresende mit «808s & Heartbreak» für das Pop-Album des Jahres. (Universal)

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