Paul McCartney und Youth / © 2008 MPL
Communications Ltd. Foto: Steve Gullick

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das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#The Fireman
  8/10
musik
The Fireman

Die meisten neuen Fireman-Stücke seien in einem einzigen Tag entstanden. «Der einzige Grund für das Arbeitstempo ist die Tatsache, dass wir das so wollten», sagt McCartney. «Totale Freiheit ist die Essenz von The Fireman. Wir wandten eine Arbeitsmethode an, die mich schon bei den Beatles interessierte. Das Konzept von ‹Sgt. Pepper› bestand darin, dass wir eine Band schufen – eben die Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band – in der wir unsere Identität als Beatles vergessen konnten. Es bringt ganz schön Druck für einen wie John Lennon mit sich, ans Mikrophon zu treten und zu wissen, dass man von ihm erwartet, dass er singe wie John Lennon. So haben wir uns damals mit Sprüchen herausgefordert wie: ‹Also, John, du bist jetzt nicht mehr John, sondern Dirk.› Dirk hat dann ganz so singen können, wie er wollte. Das ist eine ungemein freudvolle und befreiende Art des Musizierens. Alles entwickelt sich sehr rasch. Und wenn man am Abend eine Idee satt hat, weiss man, dass am nächsten Tag bestimmt eine andere kommt.»

Youth sei für so etwas der ideale Partner: «Seine Lebenshaltung ist sehr entspannt. Er ist offen für alles und nimmt es gelassen.» Vom Verdacht, er sei mit dieser Arbeitsmethode und diesem Album ein Risiko eingegangen, will er nichts wissen: «Ich habe meine Arbeit noch nie für besonders wichtig erachtet – andere Leute haben das für mich getan. Und je mehr Erfolg man hat, desto grösser erscheint den Leuten rundum das Risiko, sich von diesem Erfolgsrezept abzulenken. Ich sehe das anders. Ich will Freude haben an der Sache. Es ist ein Privileg, im Studio zu stehen und sich eine schöne Gitarre umzuhängen. Ich bin nicht abgebrüht. Es macht mir immer noch Spass,