Paul McCartney / © 2008 MPL
Communications Ltd. Foto: Steve Gullick

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das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#The Fireman
  6/10
musik
The Fireman

Ambient-Einflüsse von Youth vermehrt in den Vordergrund. Unter dem Strich haben Youth und «Macca», der die meisten Instrumente selber gespielt hat, ein Album geschaffen, das trotz seiner Vielfalt eine klare Identität an den Tag legt und sich auch in seiner verspielten Einfachheit keineswegs als die Bagatelle von zwei verwöhnten Popstars abtun lässt. Im Gegenteil. Es ist McCartneys frischestes Album seit Jahren. In der Tat gesteht McCartney, dass man sich überlegt habe, «Electric Arguments» doch noch als «Paul McCartney»-Album zu veröffentlichen: «Wir entschieden uns dagegen», erklärt er Tisch Nummer drei: «Das wäre gewesen, wie wenn wir den Feuerwehrmann gefeuert hätten, und das hätten wir beide gar nicht cool gefunden. Wir wollen dieses Konzept nicht verlieren. Denn The Fireman ist ein echtes Konzept, so wie ‹Sgt. Pepper› ein echtes Konzept zu Grunde lag.»

Das mit dem Gesang sei so gekommen: «Die ersten beiden Fireman-Alben basierten auf der Idee, aus einem einzigen Akkord ganze Stücke zu bauen, ähnlich wie das in der Musik Indiens oft geschieht. Diesmal hatten wir irgendwie Lust auf etwas anderes. Es war reine Stimmungssache. Als erstes beschlossen wir, uns zwei Akkorde zuzugestehen. Dadurch öffneten sich die Stücke und es kam uns die Einsicht, dass unserem Tun ja keinerlei Grenzen gesetzt waren!», meint McCartney. Eines Tages habe Youth vorgeschlagen, McCartney solle doch ein bisschen singen. «Ich sagte: Aber ich habe keinen Song parat! Youth erwiderte: Macht nichts, sing einfach. Ist ja The Fireman.»