investiert hat. Wenn man den Gerüchten glauben darf, dann ging bei Guns N’Roses’ 13-Millionen-Dollar-Album «Chinese Democracy» viel Zeit verloren, weil W. Axl Rose jeden Aspekt der entstehenden Songs durchleuchtete und hinterfragte. Bei der grossen Detailliebe, die die Arbeit im Studio mit sich bringt, kann es leicht passieren, dass eine Musik zu Tode gedacht wird. Da ist es kein Wunder, dass viele Bands die Notbremse ziehen.
So lagern in den Archiven unveröffentlichte Alben von wichtigen Gruppen wie Joy Division, Echo & The Bunnymen oder Portishead. Der Grund: die Musiker glaubten, spannendere Arbeit leisten zu können. Prominentestes Beispiel eines Selbstverhinderers ist wohl Prince, der 1988 die Veröffentlichung seines «Black Album» ankündete, es aber in letzter Minute durch das kommerziellere «Lovesexy» ersetzte. Laut späteren Presseberichten war Prince davon überzeugt, die Musik auf dem «Schwarzen Album» sei vom Teufel besessen, darum wollte er nicht, dass sie auf den Markt kommt. 1994 erschien das «Black Album» dann doch in einer limitierten Auflage, aber wohl nur als Konzession an die Plattenfirma Warner Brothers, von der sich Prince damals zu lösen versuchte.
Ganze 37 Jahre musste Brian Wilsons Magnum Opus «SMiLE» darauf warten, das Licht der Welt zu erblicken. 1967 hatte der Songwriter und Produzent der Beach Boys seine Teenager-Symphonie begraben, weil Bandkollegen und Management nach Hits schrieen. So entstand ein regelrechter Kult um «SMiLE», aber als Wilson das sagenumwobene Werk 2004 vollendete, waren nicht alle erfreut. «SMiLE» war