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das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#Guns N'Roses
  8/10
dossier: Was lange währt...
Guns N'Roses

die Scheisse, die man ständig von einem Bruce Springsteen hört. Sting? Der Typ ist mir egal. Peter Gabriel ist von all denen noch das kleinste Arschloch, er scheint es tatsächlich ehrlich zu meinen. Aber U2 sind allzu ernst. Und so etwas ist für eine Rock’n’Roll-Band sinnlos. U2 und all die anderen nehmen sich viel zu ernst. Die meinen tatsächlich, sie würden sich so eine Zukunft bauen. Ich lebe von Tag zu Tag. Ich gebe mir keine spezielle Mühe, morgen noch zu leben.»

«Appetite of Destruction» verkaufte sich 28 Millionen Mal. Die alte, vermeintlich verbrämte Romantik vom Motto «live fast, die young», mit dem James Dean in den Strassengraben gerast war, lebte allen Bemühungen kalifornischer Lifestyle-Gurus zum Trotz weiter. Eine Figur wie Pamela Anderson – und erst recht ihre diversen Sex-Tapes – passten perfekt in diese neue Hedonistenwelt. Im September 1991 folgten «Use Your Illusion 1» und « Use Your Illusion 2». Guns N’Roses standen am Zenith. W. Axl Roses zuvor schon monströses Ego wurde dadurch offensichtlich über den Rand gestossen. Der Versuch, eine kreative Krise (gepaart mit allerhand Drogenproblemen unter den restlichen Bandmitgliedern) mittels Coverversionen-Album zu umschiffen, klang wenig erbaulich. Schon in den besten Tagen der Band hatten die Mitmusiker Mühe bekundet, Roses Exzesse in Schranken zu halten. Drogen sollen zumindest bei ihm weniger im Spiel gewesen sein. Für seine Probleme dürften tatsächlich eher psychische Probleme verantwortlich gewesen sein. Die Geschehnisse um seine erste Ehe mit Erin Everly, der Tochter von Don Everly, dürfen als