Beiden warf Rose in späteren Jahren und nach allerhand Therapien vor, ihn sexuell missbraucht zu haben.
Mit sechzehn Jahren wurde Rose aus dem Haus geworfen, offenbar weil er sich weigerte, die Haare zu schneiden. Er verdiente sich das Leben als Gewohnheitskrimineller, hatte aber in der Autofahrstunde den Gitarristen Izzy Stradlin kennengelernt, mit dem ihn eine Vorliebe für Led Zeppelin und Punk verband. Als er siebzehn Jahre alt war, riet ihm ein Rechtsberater, die Stadt zu verlassen. Rose und Stradlin landeten in Los Angeles. Mehr schlecht als recht schlug man sich mit allerhand Rockformationen durch, zum Beispiel mit der sagenhaft schlechten Glam-Hardrock-Band LA Guns, von welcher heute sinnigerweise zwei verschiedene Besetzungen die Runde der dubioseren, düsteren Rockschuppen abklappern.
Die frühen Guns N’Roses waren bestimmt besser als die Konkurrenz. Ein derart konsequentes, ungesundes Lotterleben wie es die Band an den Tag legte, hätte schwerlich glaubwürdig wirken können, wenn es nur Show gewesen wäre. Andererseits war man sich eindeutig des Publicity-Effektes bewusst, den man mit provokativen, ja tabu-sprengenden Sprüchen auslösen konnte. So liefen frühe Club-Shows in Los Angeles unter dem Titel «fresh from detox: only the strong survive». Die Shows waren aggressiver als alles, was LA bis dahin gesehen hatte, und endeten dann und wann mit Schlägereien auf der Bühne. Das führte dazu, dass man weit herum mit einem Auftrittsverbot belegt wurde – spätestens seit den Sex Pistols ein garantiertes Erfolgsmittel. Axl Rose leide an