Speedwagon, Journey, Christina Aguilera und etlichen anderen geschmückt (gerade hat er auch noch Morrissey unter Vertrag genommen!). Es ist nicht anzunehmen, dass einer wie er, sich von einem wie Rose ausmanövrieren lassen würde. Das Gerücht: Azoff habe Rose dazu überredet, «Chinese Democracy» endlich fertigzustellen, weil das Album ja nicht halb so wichtig sei, wie eine gewaltige, surreal lukrative Guns N’Roses-Comeback-Tournee im nächsten Jahr.
Das Gerücht erscheint so unwahrscheinlich nicht. Und manchmal hat ein Gerücht eine bessere Werbewirkung als jede Marketing-Kampagne. Sowieso: Guns N’Roses sind längst keine Band, W. Axl Rose längst kein Rockstar mehr. Sie sind ein Lifestyle-Accessoire für das Post-Pamela-Anderson- und damit das Post-Porno-Zeitalter. So pneumatisch (ganz zu schweigen von wohlpubliziert) waren die Rock’n’Roll-Exzesse der originalen Guns N’Roses, so furios ihre Entgleisungen, und so unglaublich kindisch ihr Rockstargehabe, dass die Zeitspanne, die verstrichen ist seit dem letzten Lebenszeichen, geradezu die Patina eines Heldenepos annimmt. Siebzehn Jahre! Siebzehn Jahre, und Axl ist immer noch – beziehungsweise schon wieder – verschwunden. Mit anderen Worten: er ist immer noch ganz der Alte.
Die englische Hardrock-Postille «Sounds» brachte Guns N’Roses im Herbst 1989 so auf den Punkt: «Sie sind für die 1980er Jahre, was Aerosmith für die Seventies und die Stones für die Sixties waren – ein Inbegriff des Rock-Outlaws, die definitive